Heilpädagogische Tagesstätte setzt auf besonderes Wörterbuch

„Der Kestner“ ist das Wörterbuch der deutschen Gebärdensprache. Dank einer großzügigen Spende der Sparkasse Allgäu über 2.000 Euro kann unsere Heilpädagogische Tagesstätte Lizenzen für den Kestner kaufen.
„So haben wir alle den gleichen Wortschatz und können uns verstehen, wenn ein Kind zum Beispiel nicht spricht“, erklärt Monika Willert, Leiterin der Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT).
Jede Tagesstätten-Gruppe hat einen eigenen PC und nun eine Lizenz für diesen, sodass alle die Kestern-App nutzen können. Über 18.000 Gebärden stehen den Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung und den Mitarbeiter*innen mit der App zur Verfügung. Außerdem haben sie die Möglichkeit, durch Gebärdenbilder eine Gebärde Stück für Stück zu lernen. Insbesondere diejenigen, die nicht sprechen, können dadurch kommunizieren und werden verstanden. „Wenn man sich nicht ausdrücken kann, muss man anders agieren und reagieren. Ein Beispiel kann sein, dass man aggressiv wird“, erklärt Christine Lüddemann, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Kempten, die Bedeutung der Gebärdensprache.
Der Kestner ist eine Form der Unterstützten Kommunikation (UK). Unterstützte Kommunikation ist der Überbegriff für Hilfen und Hilfsmittel für Menschen, die nicht sprechen. Mit UK können sie dennoch mit ihrer Umwelt kommunizieren, zum Beispiel indem sie Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken – sie können an der Gesellschaft teilhaben.
Sparkasse Allgäu macht den Kauf der Kestner-Lizenzen möglich
Da die Heilpädagogische Tagesstätte keine Gehörloseneinrichtung ist, finanziert der Kostenträger den Kauf von Lizenzen für eine solche App nicht. Möglich machte den Kauf eine Spende der Sparkasse Allgäu in Höhe von 2.000 Euro. „Wir freuen uns, dass wir ein so wichtiges Projekt unterstützen und Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben können, sich auszudrücken und am Alltag teilzuhaben“, betont Anna Schönmetzler, Marktbereichsleitung der Sparkasse in Kempten-Stadt.
„Das Schöne ist, dass es ein freudiges Lernen ist“, betont Monika Willert. „Die Kinder und Jugendlichen haben Spaß dabei und machen es gerne. Wir sind der Sparkasse Allgäu sehr dankbar, dass sie das ermöglichten.“